Die Schwanenkolonie wurde 1897 gegründet und beherbergte zuerst ein schwarzes Schwanenpaar und diverse Wasservögel. Später wurde die Vogelvoliere angebaut, zur Haltung von Ziervögeln. Seit den 80er Jahren dient die Schwanenkolonie auch der Aufnahme von verwahrlosten und besitzerlosen Ziervögeln sowie als Notfallstation für verletzte oder zu junge Wildvögel. Zu diesem Zwecke wurde eine Vogelklappe eingerichtet (nach dem Prinzip der Babyklappe), welche von der Bieler Bevölkerung rege genutzt wird.
Die Schwanenkolonie nimmt pro Jahr über 200 Vögel auf
versorgt und pflegt sie und wildert die Wildvögel in Zusammenarbeit mit dem Wildhüter und diversen Naturschutzorganisationen wieder aus. Ziervögel werden ebenfalls an geeignete Plätze weitergegeben. Sie stammen zu einem grossen Teil aus Hinterlassenschaften oder von Personen, die keine Tiere mehr halten dürfen oder denen sie zwangsweise weggenommen werden mussten, weil sie sie nicht tiergerecht gehalten hatten.
Die Schwanenkolonie war bis 1991 abwechselnd
in der Hand des ornithologischen Vereins und der Stadt Biel. 1991 gründete die Stadt Biel mit Unterstützung privater Gönner die Stiftung Schwanenkolonie und wählt seit dieser Zeit deren Stiftungsrat von drei Mitgliedern. In den neunziger Jahren unterstützte die Stadt Biel die Schwanenkolonie mit einem jährlichen Beitrag von 120 000 Franken. Seit 2014 wurde dieser Beitrag auf 81 000 Franken gekürzt. In der Spardebatte des Bieler Stadtrats im April 2015 wurde die vollständige Streichung ab 2016 beschlossen. Das hätte die Aufhebung der Schwanenkolonie bedeutet. Im Sommer 2015 wurde ein Verein Pro Schwanenkolonie gegründet, mit dem Ziel der finanziellen und ideellen Unterstützung der Schwanenkolonie. Nach verschiedenen Protesten auch von anderen vom Sparkurs betroffenen Einrichtungen wurde die Streichung des städtischen Beitrages rückgängig gemacht, ein neuer Stiftungsrat gewählt, womit die Schwanenkolonie wieder handlungsfähig wurde und ihr Überleben gesichert ist. Sie wird zur Zeit zur einen Hälfte von der Stadt Biel und zur anderen Hälfte von privaten Spendern und Stiftungen finanziert.
